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Wohin mit dem Müll? Deponien werden knapp

Wohin mit dem Müll? Deponien werden knapp

upday.de |

Deutschlands Kapazitäten für die Müllablagerung werden allmählich knapp. Laut Statistischem Bundesamt werden bis 2032 mehr als die Hälfte der Deponien das Ende ihrer vorgesehenen Betriebsdauer erreichen.

Die Kapazität würde demnach um ein knappes Drittel auf knapp 300 Millionen Kubikmeter zurückgehen, sofern nicht bestehende Deponien vergrößert oder neue gebaut werden. Davor fürchtet sich vor allem die Baubranche, die mehr als die Hälfte der Abfälle produziert.

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Weniger Bauschutt recycelt als bisher

Die Ersatzbaustoffverordnung, in der Branche als «EBV» geläufig, verschärft das Problem. Sie gilt inzwischen seit einem Jahr und soll eigentlich dafür sorgen, dass mehr Bauschutt wiederverwertet wird. Doch die Verordnung hat auch strengere Regeln dazu erlassen, welche Stoffe überhaupt zum Einsatz kommen dürfen – um den Boden und die Umwelt besser zu schützen.

Deshalb recyceln viele Bauunternehmen daher nun sogar weniger als bisher. Eine Umfrage bei den Mietgliedern von Bau- und Recyclingverbänden zeigt: Nur 5 Prozent der befragten 156 Firmen recyceln seither mehr Bauschutt und Bodenaushub, 52 Prozent sahen keine Veränderung – und 42 Prozent der Betriebe erklärten, dass weniger für die Wiederverwendung aufgearbeitet werde als zuvor.

Umweltministerium bisher nicht besorgt

Für das Abfallrecht sind die Länder zuständig, der Bund beobachtet jedoch die Entwicklung. «Momentan liegen uns keine Hinweise vor, nach denen die Kapazitäten für die Abfalldeponierung in Deutschland mittelfristig nicht ausreichen werden», sagt ein Sprecher des Bundesumweltministeriums in Berlin.

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Unter Regie des Umweltbundesamts läuft derzeit ein Forschungsprojekt zur Technik der Abfallablagerung, wobei auch die Deponiekapazitäten ermittelt werden. Erste Ergebnisse sollen im Jahr 2025 veröffentlicht werden. dpa/nak

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