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Bäume im Gremberger Wäldchen besetzt

Bäume im Gremberger Wäldchen besetzt

Report-K

Das Symbolbild zeigt einen Weg im Gremberger Wäldchen.

Köln | Aktivist:innen teilen mit, dass sie im Gremberger Wäldchen mehrere Bäume besetzt haben, um gegen den geplanten Ausbau der Bundesautobahn A4 zu protestieren und diesen zu verhindern. In die Bäume seien Plattformen eingezogen worden. Die Polizei Köln bestätigt die Baumbesetzung und startete Ermittlungen.

Es gehe um einen Protest gegen die aktuelle Verkehrspolitik an der trotz der globalen Klimakrise festgehalten werde. In einer schriftlichen Mitteilung der Baum-Besetzer:innen wird ein junge Frau mit Namen Alisa schriftlich zitiert, die eine Plattform besetzt haben solle: „Die CO2-Emissionen im

Verkehrssektor steigen immer weiter an. In Brasilien und in Süddeutschland gibt es aktuell massive Überschwemmungen. Wie kann es sein, dass trotzdem weiter Autobahnen ausgebaut werden sollen?“

Der Ausbau der A4 wird auch von Bürgerinitiativen vor Ort abgelehnt, unter anderem soll am morgigen Samstag ein Waldfest stattfinden. Report-K berichtete:

Waldfest am 15. Juni im Gremberger Wäldchen

Hintergrund der Waldbesetzung sind die aktuellen Pläne nach dem Bundesverkehrswegeplan 2030 die A4 in diesem Bereich auf acht Spuren zwischen dem Autobahnkreuz Gremberg und Köln-Süd zu erweitern. Darin inkludiert ist der Rückbau der bestehenden Autobahnbrücke bei Rodenkirchen und ein Neubau einer Autobahnbrücke. Dabei wird es zu einem massiven Eingriff in die Natur und den besiedelten Raum vor Ort geben. Offen bleibt zudem der Umgang mit einem besonderen Ort aus der Zeit des Nationalsozialismus nahe des Gremberger Autobahnkreuzes, dem ehemaligen Krankensammellager für Zwangsarbeiter:innen und die Verbrechen, die dort vor allem beim Kriegsende 1945 begangen wurden.

Die Politik in der Stadt erinnern die Aktivist:innen daran, dass die Stadt Köln 2019 den Klimanotstand ausgerufen habe. Sie schreiben: „Kein Quadratmeter Natur darf mehr mit Asphalt überzogen werden. Stattdessen braucht es eine Verlegung des

Güterverkehrs auf die Schiene, einen gut ausgebauten und für alle zugänglichen ÖPNV sowie die Entsiegelung von Flächen. Zudem würde der Ausbau eine NS-Gedenkstätte zerstören, die gerade in Zeiten des aufkommenden Faschismus erhalten bleiben muss.“

Die Kölner Polizei bestätigte auf Rückfrage von report-K, dass sie Kenntnis von der Aktion habe und erklärte vor Ort mit Ermittlungen begonnen zu haben. Offen sind die Eigentumsverhältnisse im Gremberger Wäldchen. Dieses ist im Mischbesitz, ein Teil gehört der Stadt Köln.

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