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IT-Probleme: Diese Flughäfen und Airlines sind betroffen

IT-Probleme: Diese Flughäfen und Airlines sind betroffen

upday.de |

Computerprobleme führen weltweit zu weitreichenden Störungen. Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet. Crowdstrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website «The Verge» schrieb.

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Der Fehler bei Crowdstrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichteten Medien wie der Finanzdienst Bloomberg. Der Software-Riese meldete zuvor Probleme mit seinem Cloud-Service 365.

Die IT-Probleme haben auch Auswirkungen auf den weltweiten Flugverkehr. Diese Flughäfen sind betroffen:

Berlin

Der Flugbetrieb am Hauptstadtflughafen BER läuft allmählich wieder an. «Die Systeme des Flughafens sind wieder hochgefahren und wir kehren sukzessive zum Normalbetrieb zurück», teilte eine Sprecherin mit. «Es kommt weiterhin zu Wartezeiten.» Einzelne Flüge seien von den Fluggesellschaften gestrichen worden.

Lokale BerichterstattungFlughafen BER wegen technischer Störung erheblich beeinträchtigt (rbb)

Seit etwa 7.00 Uhr sei es am BER zu erheblichen Einschränkungen gekommen. «Die Abfertigung von Passagieren lief teilweise eingeschränkt weiter. Abflüge fanden eingeschränkt statt.» Viele Starts und Landungen wurden indes verschoben oder sogar gestrichen.

Köln

Der Flughafen in Köln meldet ebenfalls Probleme. Es komme «zu großen Beeinträchtigungen beim Check-In-Prozess der Airlines», erklärte der Airport am Freitagvormittag. Derzeit sei noch nicht absehbar, wie lange die Störung andauere. Der Flughafen werde über weitere Entwicklungen informieren. «Vielen Dank für Ihre Geduld», schrieb der Flughafen an seine Gäste.

Düsseldorf

Die Probleme betreffen auch den Flughafen in Düsseldorf. Das bestätigte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage. Welche Auswirkungen die Störung auf den Flugverkehr am größten Flughafen in Nordrhein-Westfalen hat, war zunächst unklar.

Ein Sprecher des Flughafens sagte der dpa: «Wir können bestätigen, dass es aufgrund einer IT-Störung aktuell zu Beeinträchtigungen bei den Check-in- und Boarding-Prozessen von Eurowings kommt. Daher werden die Abflüge der Airline derzeit manuell eingecheckt.» Eine Sprecherin von Eurowings hatte bereits zuvor IT-Probleme bei der Fluggesellschaft bestätigt.

Nürnberg und Memmingen

Die international gestörten Computersysteme führen auch zu Problemen an Flughafen in Bayern. Es handele sich um Softwareprobleme in den Abfertigungsprogrammen der Fluggesellschaften, sagte ein Sprecher des Flughafens Nürnberg. Bis zum frühen Vormittag hatte es in Nürnberg jedoch kaum Verspätungen gegeben. Die Probleme könnten aber dazu führen, dass der Flugplan im Laufe des Tages durcheinander gerate und Passagiere mit längeren Abfertigungszeiten rechnen müssten.

Auch am Flughafen in Memmingen mussten Fluggäste wegen IT-Problemen Geduld aufbringen. Das System zur Passagierabfertigung sei gestört, sagte eine Flughafensprecherin. Der Check-in müsse deshalb manuell erfolgen. «Das funktioniert, aber es dauert leider», sagte die Sprecherin. Fluggästen werde geraten, wegen der Verzögerungen früher als zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Wegen der Probleme sei mit Verspätungen im Flugverkehr zu rechnen.

Stuttgart und Baden-Airpark

An mehreren Flughäfen in Baden-Württemberg kommt es zu Verzögerungen bei der Abfertigung von Passagieren. Weil die Check-In-Systeme nicht funktionierten müsse am Flughafen Stuttgart und am Baden-Airpark in Rheinmünster der Check-In manuell durchgeführt werden, sagten Sprecher der Flughäfen. In Stuttgart seien von den Ausfällen zwei Airlines betroffen, so ein Sprecher. Durch die Probleme komme es zu längeren Wartezeiten, es gebe aber derzeit keine Flugausfälle.

Mallorca

Auf dem Flughafen von Palma de Mallorca gab es große Verzögerungen. Vor den Check-in-Schaltern bildeten sich lange Schlangen, weil Computer für die Abfertigung ausgefallen waren. Der Flugbetrieb selbst war offensichtlich weniger betroffen. Der Reiseveranstalter TUI stoppte das Einchecken vorübergehend, wie ein dpa-Mitarbeiter vor Ort bestätigt bekam. Anschließend wurde der Check-in manuell wieder aufgenommen. Deutsche Reisende waren weniger betroffen, da die TUI-Flüge vor allem nach Großbritannien gingen. Bei anderen Fluggesellschaften kam es nur zu geringeren Problemen. Zuvor hatte der spanische Flughafenbetreiber Aena bereits mitgeteilt, dass es landesweit wegen der Computerprobleme zu Verzögerungen komme.

Schweiz

Auch am größten Flughafen der Schweiz, Zürich, gibt es Probleme. Aktuell seien keine Landungen mehr möglich, wie der Flughafen mitteilte. Flüge mit Ziel Zürich, die schon in der Luft sind, dürften aber noch aufsetzen. Mehrere Airlines haben Verspätungen, zahlreiche Flüge fallen ganz aus. Der Check-in muss teilweise von Hand gemacht werden. Der Flughafen empfiehlt Passagieren, sich bei ihrer Airline über den Stand des Fluges zu informieren.

Großbritannien

Flughäfen in Großbritannien haben vor Verspätungen gewarnt. Der Ausfall bei Microsoft betreffe ausgewählte Systeme in Heathrow, teilte der Flughafen mit. «Der Flugbetrieb läuft und wir setzen Notfallpläne um, um die Auswirkungen auf Reisen zu minimieren.»

Der Flughafen Manchester schrieb auf der Plattform X, die IT-Probleme würden einige Fluggesellschaften betreffen. Manche Vorgänge wie Check-in und Boarding müssten manuell durchgeführt werden und bräuchten länger. Der Großteil der Flüge sei nicht betroffen. Der Londoner Flughafen Gatwick warnte, es könne zu Verspätungen kommen.

Skandinavien

Auch am Flughafen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen gab es Beeinträchtigungen, anders als an anderen Flughäfen jedoch bislang nicht im eigentlichen Betrieb. Es gehe nur um den Check-in bei einigen Fluggesellschaften, sagte eine Flughafensprecherin dem dänischen Sender TV2. Von ähnlichen Check-in-Problemen berichtete auch das Unternehmen Swedavia, das die zehn größten Flughäfen in Schweden betreibt. Bei der skandinavischen Fluglinie SAS gab es technische Probleme mit dem Online-Buchungssystem

Auch Systeme von Airlines selbst betroffen

Auch die Fluggesellschaft Eurowings ist betroffen. Aufgrund der Beeinträchtigungen sei im Tagesverlauf mit Verspätungen und Flugstreichungen zu rechnen, sagte eine Unternehmenssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit seien die Check-In- und Boarding-Prozesse bei Eurowings beeinträchtigt. Ein Online-Check-In sei derzeit nicht möglich. Es werde mit Hochdruck an der Behebung der Störung gearbeitet. Reisende werden gebeten, sich über eurowings.com über den Status ihrer Flüge zu informieren. Die Webseite funktioniere weiterhin.

Die Lufthansa sieht sich von den weltweiten Computer-Problemen «zur Zeit gering» betroffen. Es könne zu «Verspätungen und einzelnen Ausfällen kommen», teilte die Fluggesellschaft in Frankfurt mit. Es gebe keine größeren Auswirkungen wegen der IT-Probleme, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur, ohne Zahlen zu nennen. «Erheblich beeinträchtigt ist der Flugbetrieb am Flughafen BER.» Lufthansa bedauere die Unannehmlichkeiten für ihre Passagiere.

Auch der Reisekonzern Tui und die Flugtochter Tuifly spüren die Probleme. Bisher gebe es aber keine Flugausfälle, sagte ein Sprecher der dpa. Zu konkreten Auswirkungen lasse sich noch nichts sagen. Tui sei sowohl direkt als auch indirekt betroffen, also in der eigenen IT und zusätzlich durch die Ausfälle an Airports, die man anfliege. «Wir sind da dran und versuchen, die Folgen zu minieren», so der Sprecher. Die Konzern-IT arbeite mit Hochdruck daran, IT-Prozesse, die wegen der Störung nicht liefen, zu umgehen.

Die Fluggesellschaft Ryanair warnt ebenfalls vor Problemen. «Wir erleben derzeit eine Störung des Netzwerks wegen eines weltweiten IT-Ausfalls eines Drittanbieters, der außerhalb unserer Kontrolle liegt», teilte die Airline auf der Plattform X mit. «Wir raten allen Passagieren, mindestens drei Stunden vor der geplanten Abflugzeit am Flughafen anzukommen.» Wer heute reise und noch nicht eingecheckt habe, könne das am Flughafen tun.

Turkish Airlines verzeichnet ebenfalls Störungen im Flugbetrieb. «Wir haben derzeit Probleme mit der Ticketausstellung, dem Check-in und den Reservierungen», teilte die nationale Fluggesellschaft auf der Plattform X mit. Internationale Verbindungen könnten betroffen sein, auch aufgrund von Luftraumsperrungen in einigen Ländern, sagte ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Die niederländische Fluggesellschaft KLM stellt wegen der weltweit aufgetretenen Computerprobleme sogar den Großteil des Betriebs ein. Das teilte KLM in Amsterdam mit. Bei der skandinavischen Fluglinie SAS gab es technische Probleme mit dem Online-Buchungssystem. In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta.

Weltweite Probleme

Am Flughafen Sydney in Australien wurde den Kunden mitgeteilt, dass sie ihr Gepäck nicht aufgeben können. Sowohl bei Inlandsflügen als auch bei internationalen Verbindungen komme es zu Verspätungen, schrieb die Zeitung «Sydney Morning Herald» unter Berufung auf einen Flughafensprecher. Die Airline Virgin Australia stellte für eine gute Stunde den Flugverkehr ein. Aber auch nach Wiederaufnahme des Flugverkehrs rechnete das Unternehmen am australischen Abend mit Flugausfällen und Verspätungen.

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Die weltweiten Computerprobleme haben auch am Flughafen der indischen Hauptstadt Neu Delhi zu Behinderungen geführt. Einige Dienstleistungen seien vorübergehend beeinträchtigt, teilte der Flughafen auf X mit. Passagiere wurden aufgefordert, sich mit den betreffenden Fluggesellschaften in Verbindung zu setzen. Mehrere örtliche Airlines meldeten Störungen bei Online-Diensten, Buchungen und Check-ins. Einige Fluggesellschaften hätten Bordkarten per Hand ausgefüllt, hieß es in Medienberichten.

Auch in Asien sind wichtige Flughäfen von den weltweiten Computer-Problemen betroffen. Unter anderem komme es am Changi Airport in Singapur wegen der Ausfälle zu Verspätungen, berichtete der Sender Channel News Asia. Vor den Abfertigungsschaltern mehrerer Airlines bildeten sich lange Schlangen, weil nur noch manuelle Check-In’s möglich waren. Auch Passagiere in der thailändischen Hauptstadt Bangkok waren betroffen. dpa/gf

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