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Kölner gründet Netzwerk: Minigolf spielen auch mit Parkinson

Kölner gründet Netzwerk: Minigolf spielen auch mit Parkinson

Rundschau | Kölner gründet NetzwerkMinigolf spielen auch mit ParkinsonVon Henriette Sohns26.07.2024, 10:21 UhrLesezeit 2 Minuten Austausch beim Minigolf oder beim Wandern gibt es im Netzwek Parkimotion.Copyright: picture alliance/dpaEin an Parkinson erkrankter Kölner hat ein Netzwerk gegründet, in dem Menschen mit Parkinson gemeinsam Sport treiben können.Was Florian Ditges bei seiner Parkinson-Erkrankung besonders hilft, sind Sport und Bewegung: Nach der Diagnose vor drei Jahren begann er mit Pingpong und dem Boxen. Was ihm jedoch fehlte, war der Austausch mit anderen. „Selbst mein Neurologe hat mir von einer klassischen Selbsthilfegruppe abgeraten“, erinnert sich der 58-Jährige. Er habe es sich dennoch angesehen. „Sitzkreis, Redeball – das hat mich persönlich nur wenig motiviert.“Daraufhin entstand die Idee, ein Kölner Netzwerk für an Parkinson Erkrankte zu schaffen, bei dem der Fokus auf gemeinsamen Unternehmungen liegt. Entstanden ist „Parkimotion“: Auf der Internetseite der Initiative bieten Menschen mit Parkinson ehrenamtlich Freizeitunternehmungen für andere Erkranke, deren Angehörige, Freunde und Bekannte an. Da gibt es zum Beispiel Tai Chi, gemeinsames Radfahren oder Minigolfspielen. „Besonders beliebt sind Wanderungen“, sagt Florian Ditges. Alle Angebote sind unverbindlich, niederschwellig und kostenlos. „Wir sind kein Verein, jeder kann kommen und gehen oder einfach bleiben.“Austausch über TherapieformenAusgetauscht wird sich bei der gemeinsamen Bewegung auch über Therapieformen, Ärztesuche oder Medikamente. Zum Teil ein weites Feld: Die Parkinson-Krankheit ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. In Deutschland sind mindestens 200.000 Menschen betroffen, mit deutlich wachsender Tendenz. Typisch für Morbus Parkinson sind Bewegungsstörungen wie Zittern, verlangsamte Bewegungen, Muskelsteifheit und Störungen des Gleichgewichts.Alle, die sich für das neue Kölner Netzwerk engagieren, tun dies ehrenamtlich. Mit privat finanzierten Flyern, die bei Neurologen oder anderen Praxen ausliegen, wollen sie auf sich aufmerksam machen. Seit Ende Mai finden die Veranstaltungen statt, die Resonanz ist groß. „Es kommen Menschen in jeder Altersgruppe, zwischen Ende 30 und Ende 70 ist alles dabei“, so der Gründer von „Parkimotion“. „Wir machen uns gegenseitig Mut und motivieren einander.“Gemeinsamer Sport wichtigDie Erkrankung hat unterschiedliche Verläufe, jedes Stadium der Krankheit ist vertreten. „Parkinson ist eine Krankheit, die einsam macht“, weiß Ditges, denn oft wollen sich Betroffene, die zittern oder stottern, nicht in der Öffentlichkeit zeigen und meiden soziale Kontakte. Dabei seien gerade diese und der gemeinsame Sport unfassbar wichtig für Körper und Geist. „Wir nehmen es in der Gruppe mit Humor, wenn wir uns gemeinsam mit Freunden oder Angehörigen durch einen 18-Bahnen-Parcours im Minigolf zittern“, so Ditges.
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