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Schlechte Zustände: Ehrenfelder Spiel- und Bolzplätze mit Gefahrenquellen – Eltern üben Druck aus

Schlechte Zustände: Ehrenfelder Spiel- und Bolzplätze mit Gefahrenquellen – Eltern üben Druck aus

Rundschau | Schlechte ZuständeEhrenfelder Spiel- und Bolzplätze mit Gefahrenquellen – Eltern üben Druck ausVon Hans-Willi Hermans26.07.2024, 08:53 UhrLesezeit 4 Minuten Ein wenig trostlos wirkt der Spielplatz im Leo-Amann-Park.Copyright: Hans-Willi HermansMehrere Spiel- und Bolzplätze in Köln-Ehrenfeld befinden sich in einem schlechten Zustand. Der Zeitplan für ihre Sanierungen ist unklar.Der Leo-Amann-Park erfreut sich im Sommer großer Beliebtheit bei Groß und Klein. Wobei die Kleinen nicht ganz auf ihre Kosten kommen, denn der dortige Spielplatz ist nur sehr dürftig bestückt. Weil er sich direkt vor dem Ehrenfelder Bürgerzentrum befindet, muss sich dessen Leiter Jonathan Sieger häufig Beschwerden von Eltern anhören, obwohl er gar nicht zuständig ist.Aber er hat Verständnis für die Klagen, denn seit etwa zwei Jahren weise der Platz kaum noch Spielgeräte auf. Es sei ein kleiner Skandal, „dass eine Kindergeneration ohne Spielplatz in unmittelbarer Nähe aufwächst“. Einige Eltern, so Sieger, hätten sich kürzlich zu einer Interessensgruppe zusammengeschlossen, die auch schon gemeinsame, öffentlichkeitswirksame Aktionen erwäge. Auf einem anderen Platz im Amann-Park sieht es nicht besser aus.„Glasscherben und andere Abfälle“: Weiterer Bolzplatz in Ehrenfeld in schlechtem ZustandSchon im Mai hatte die Fraktion Die Linke/Die Partei in der Ehrenfelder Bezirksvertretung auf den schlechten Zustand des Bolzplatzes nahe der Herbrandstraße aufmerksam gemacht. Fußballspielen sei dort kaum noch möglich, „die Asche-Oberfläche weist zahlreiche Löcher und Unebenheiten auf, bei Regen bilden sich große Pfützen. So entstehen Gefahren für die Spielenden, die auch zu Verletzungen führen können.“Außerdem seien auf dem Platz „vermehrt Glasscherben und andere Abfälle zu finden.“ Die Fraktion fragt deshalb bei der Verwaltung an, für wann eine Sanierung des Bolzplatzes geplant sei und ob es möglich sei, den Platz etwa durch Aufschüttungen provisorisch zu sanieren.Auch der Ehrenfelder Bezirksbürgermeister Volker Spelthann kann den Ärger gut verstehen. Doch er rät zur Geduld, denn in der Tat deute sich eine Lösung an, wie sie in der Anfrage der Fraktion Die Linke/Die Partei angedeutet ist. In Gesprächen mit Vertretern der Verwaltung habe er erfahren, dass Neuplanungen für Spiel- beziehungsweise Bolzplatz im Leo-Amann-Platz zwar vorgesehen seien, doch zunächst aufgeschoben wurden. Das könne durchaus von Vorteil sein.Leo-Amann-Platz in Ehrenfeld: Interimslösungen werden berücksichtigtDenn solche Planungen und der nachfolgende Bewilligungsprozess in den politischen Gremien – an dem sich die Bezirksvertretung mit Verbesserungsvorschlägen beteiligen kann – seien teils sehr zeitaufwendig. „Aber es wird auch über Interimslösungen nachgedacht, über die Aufstellung von neuen Spielgeräten oder die Ausbesserung des Belags auf dem Bolzplatz“, so Spelthann. „Das kann sehr schnell gehen, denn das ist laufendes Geschäft der Verwaltung.“ Politische Gremien müssten also nicht eingebunden werden. Ob mit den Sofortmaßnahmen noch im Sommer 2024 zu rechnen ist, kann der Bezirksbürgermeister allerdings nicht garantieren.Man sei aber insgesamt „auf einem guten Weg“ meint Spelthann, denn die Verwaltung verfolge das Ziel, einige wichtige „Leuchtturmprojekte“ in Sachen Spiel- und Bolzplatzsanierung bezirksübergreifend zu priorisieren. In Ehrenfeld seien dafür die beiden Plätze im Leo-Amann-Park und der Bolzplatz am Spielplatz Gutenbergstraße/Pellenzstraße im Gespräch. Eine umfassende Neuplanung sollte also nicht allzu lange auf sich warten lassen.Dies bestätigte ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage des Kölner Stadt-Anzeigers. Bezirkspolitik und Stadtverwaltung seien sich einig in dem Wunsch, dass der Spielplatz im Leo-Amann-Park „bald wieder attraktiv werden soll“, derzeit seien „einige vergleichsweise kurzfristig umsetzbare Maßnahmen“ in Planung. „Ein genauer Zeithorizont kann jedoch noch nicht mitgeteilt werden“.Neuer Spielplatz an St. Anna mit inklusivem SpielangebotWas die bezirksübergreifende Priorisierung von Spielplatz-Maßnahmen angehe, befinde man sich bei der Stadt „in Vorbereitung“. Die Kriterien für die Priorisierung würden „gemeinsam mit den Bezirksbürgermeistern und den Fraktionen in den Bezirksvertretungen entwickelt.“Überhaupt ist Volker Spelthann mit der Arbeit des Amts für Kinderinteressen und Jugendförderung durchaus zufrieden. Im Mai sei etwa der Spielplatz auf dem Prälat-Savelsberg-Platz an St. Anna fertiggestellt worden. Die Kids können sich über neu gestaltete Sandspielflächen und Spielgeräte wie ein Haus auf Pfählen, eine Rutsche und eine Spielkombination mit Turm und Dreieckpodesten freuen, auch die alten Schaukeln wurden ersetzt. „Übrige Flächen schadstofffrei“Sogar ein inklusives Spielangebot gibt es nun, ein taktiles Spielgerät mit drehenden Elementen. „Es ist das erste inklusiv-taktile Spielgerät dieser Form im Bezirk Ehrenfeld und könnte künftig auch auf anderen Spielplätzen aufgestellt werden, wenn es am Prälat-Savelsberg-Platz gut angenommen wird“, sagte der Sprecher der Stadt. Rund 85.000 Euro hat die Sanierungsmaßnahme gekostet. Nur „die von den Kindern gewünschte Seilbahn konnte aus Platzgründen leider nicht umgesetzt werden“, so der Sprecher.
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