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Warum Kevin Kühnert ungern Hand in Hand mit Partner geht

Warum Kevin Kühnert ungern Hand in Hand mit Partner geht

upday.de |

Aus Sorge vor gewalttätigen Übergriffen würde SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (35) nach eigener Darstellung ungern mit seinem Partner Hand in Hand durch die Stadt gehen. «Wir selber haben immer noch diesen Hintergedanken, uns lieber zweimal umzugucken, lieber die Situation noch mal zu checken», sagte er im Fernsehsender Welt. «Dass es diese Gewalt gibt, ist leider an Statistiken zu sehen, sie ist auch zuletzt gestiegen.» Homophobie sei eine Wirklichkeit in der Gesellschaft.

Zugleich sagte Kühnert, dass sich sein Partner bewusst aus der Öffentlichkeit heraushalte. «Dass ich einen Partner habe, habe ich schon mal irgendwo gesagt. Insofern verrate ich da kein Geheimnis. Aber es gibt keine Fotos, und dabei wird es auch bleiben», erläuterte Kühnert in dem Welt-TV-Interview.

Sein Partner habe bewusst die Entscheidung getroffen, nicht Teil des öffentlichen Lebens zu sein. «Mein Partner ist nicht ein Beiwagen von mir, der sozusagen zur Präsentation in die Öffentlichkeit kommt, sondern er ist ein eigenständiger Mensch.»

Kühnert räumt «zu viel Schlagseite» im Europawahlkampf ein

Rückblickend halte Kühnert es für einen Fehler, sich im Europawahlkampf stark auf das Thema Kampf gegen Rechts und die AfD konzentriert zu haben. Welt-TV sagte er, er habe die klare Rückmeldung bekommen, dass sich die Partei mehr einfallen lassen müsse, als zu sagen, man müsse die SPD wählen, damit es nicht die AfD werde. «Wenn ich das retrospektiv betrachte, dann hat das zu viel Schlagseite gehabt», sagte Kühnert. Er betonte, dass auch er persönlich, als Leiter der Kampagne, zu sehr auf das Thema gesetzt habe.

Die SPD hatte bei der Europawahl im Juni 13,9 Prozent der Stimmen und damit ihr schlechtestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl überhaupt erzielt. Dabei landeten die Sozialdemokraten auch hinter der AfD (15,9 Prozent) und wurden nur drittstärkste Kraft. dpa/chi

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